Goethe mag nicht explizit an das Saxophonquartett gedacht haben, als er das Wort vom Quartettspiel als der „Unterhaltung vierer vernünftiger Menschen” prägte. Der tschechische Schriftsteller Josef Ṧkvorecký liefert den Beweis: „Weil es sprechen kann. Beinahe wie ein Mensch, und eigentlich besser. Es kommt auf den Punkt. Von allen Instrumenten ist das Saxophon dasjenige, das am wahrhaftigsten spricht“.
Das Saxophonquartett clair-obscur gehört seit vielen Jahren zu den renommiertesten Quartetten seiner Art, Auftritte in der Carnegie Hall, der Philharmonie Berlin, beim Luzern Festival und Schleswig-Holstein Musikfestival sprechen eine deutliche Sprache. Die individuelle Qualität seiner Mitglieder, die regelmäßig die Saxophongruppe der Berliner Philharmoniker bilden und als Dozenten an diversen Musikhochschulen unterrichten, wird im Zusammenspiel noch gesteigert.
Clair-obscur wurden als erstes Saxophonquartett zum Kammermusik-Examen an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ zugelassen, wo sie von Prof. Friedemann Weigle (Artemis Quartett) unterrichtet wurden. Weigle gab den vier Musikern Mut zur Eigenständigkeit und die „Fähigkeit zum Rock’n’Roll“ (womit er nicht die Gattung, sondern eine vitale, zupackende Spielweise meinte) mit auf den Weg und formte die vier gänzlich unterschiedlichen Charaktere zu einer Einheit. Das Quartett gewann nationale und internationale Wettbewerbe.
Die enorme Qualität, Flexibilität und Stilsicherheit ermöglicht es clair-obscur, ohne Scheuklappen jede Art von Musik zu spielen – und das auf höchstem Niveau. Clair-obscur kennen keine Tabus, spielen was ihnen gefällt und beweisen immer wieder auf’s Neue, das jede Art von Musik das Publikum erreicht, wenn sie gut gespielt und präsentiert wird. Und gut klingen: die idealen Arrangements, die sich clair-obscur auf den Leib schreiben, lassen mitunter vergessen, dass ‚nur‘ ein Quartett auf der Bühne sitzt. Der ganz eigene Sound, das traumwandlerische Zusammenspiel nach bald 20 Jahren ununterbrochener Ensemblearbeit und ihre von Spielfreude, Lockerheit und Humor geprägten Auftritte machen jedes Konzert von clair-obscur zu einem Erlebnis.
Seit der Renaissance bezeichnet der Begriff clair-obscur (franz., ital.: chiaroscuro) in der Bildenden Kunst den Einsatz extremer Hell-Dunkel-Kontraste. Ziel dieser Technik ist die dramatische Steigerung des Ausdrucks.
PROGRAMMVORSCHLAG 2024
Pink Panther and Beyond oder Happy Birthday Mr. Mancini!
Mit diesem Programm gratulieren wir Henry Mancini zum 100. Geburtstag im Jahr 2024. Denn er hat dem Saxophon seine wohl berühmteste Melodie geschenkt: „The Pink Panther Theme“. Neben diesem unsterblichen Werk präsentieren wir in diesem Programm weitere Klassiker der Filmmusik neben weniger bekannten, aber ebenso hörenswerten Meisterwerken.
Henry Mancini Moon River
Michael Nyman „The Piano“
Ennio Morricone Spiel mir das Lied vom Tod
Hanns Eisler Kuhle Wampe (Orchestersuite No.3)
Henry Mancini Baby Elephant Walk
Leonard Bernstein West Side Story
Nino Rota The Godfather and other Stories
Henry Mancini The Pink Panther