Bolero Berlin begibt sich mit dem neuem Album auf eine melancholische Zeitreise.
Das Sextett, das sich aus den vier Mitgliedern der Berliner Philharmoniker Martin Stegner, Esko Laine, Raphael Haeger und Manfred Preis sowie den international renommierten Jazzmusikern Helmut Nieberle und Daniel „Topo“ Gioia zusammensetzt, hat seit seinem Debüt im Jahr 2008 in eigenen Arrangements südamerikanischer Musik mit außergewöhnlicher kammermusikalischer Instrumentierung, dunklen Klangfarben und spielerischer Virtuosität neue Räume der Improvisation und rhythmischer Vielfalt erschlossen. Dabei kombinieren Bolero Berlin klassisch geschulte Spielkunst und künstlerische Hingabe beim Improvisieren und begeistern mit harmonischem Raffinement, kraftvollem Enthusiasmus und zuweilen ergreifender Zartheit – nicht nur bei zahlreichen Live-Auftritten.
Auch auf CD lässt sich die Besonderheit der eigens für die Besetzung geschriebenen Arrangements im Stile von südamerikanischen Chorinhos, Boleros, Tangos, Danzons und Bossa Novas entdecken: Im Januar 2016 erschien mit Naquele Tempo bereits das vierte Album von Bolero Berlin beim Label Bobtale Records. Für die Aufnahmen, die in Koproduktion mit dem rbb Kulturradio im Berliner Funkhaus entstanden, haben sich die sechs Musiker im Juni 2015 auf eine musikalische Zeitreise begeben. Den Blick auf ein klingendes „Damals“ (naquele tempo) gerichtet stehen sehnsüchtige Melodien brasilianischer Chorinhos und mexikanischer Boleros Seite an Seite mit Jazz-Standards wie George Gershwins melancholischem Summertime, in Erinnerung schwelgenden Songs und Balladen von Kurt Weill und zart wimmernden Beatles-Klassikern. Letztere erhalten ebenfalls ihre Bolero-Berlin-typische lateinamerikanische Note in den Arrangements von Helmut Nieberle, der darüber hinaus mit Chorinho a Moda da Casa und Aglio Olio e Peperoncini auch zwei eigene Kompositionen beigesteuert hat.